Der Kapitän der Mannschaft war der Chef, der vom Eigner eingesetzt oder selbst der Eigner war. An seine Regeln und Befehle mussten sich alle an Bord halten. Er bestimmte den Kurs und war verantwortlich, dass das Schiff sein Ziel erreichte.
Der Steuermann war für die Navigation des Schiffes verantwortlich. Er beaufsichtigte das Steuern, die Takelung und das Ankergerät. Auch er konnte die Seekarten lesen. Im Falle eines Ausfalles des Kapitäns übernahm der Steuermann das nautische Kommando. Auf größeren Schiffen gab es auch einen Zweiten Steuermann. Dem Steuermann unterstanden die Rudergänger.
Der Quartiermeister sorgte für Ordnung auf dem Schiff. Er teilte die Wachen ein, hatte ein Auge auf die Einhaltung der Bordregeln und die allgemeine Sauberkeit auf dem Schiff. Dafür hatte er die Bootsmänner unter sich. Außerdem musste er vom Kapitän verhängte Bestrafungen durchführen bzw. beaufsichtigen. Einem guten Quartiermeister entging kein noch so kleines Fehlverhalten der Seeleute.
. Die Rudergänger waren die Seeleute, welche das Schiff eigentlich steuerten. Der beste Rudergänger an Bord übernahm das Steuer bei Hafen- und Anlegemanövern.
Die Bootsmänner hatten sich um die Takelage und die Segel zu kümmern und hielten das Deck sauber.
Der Smutje bereitete alle Speisen an Bord zu. Er war für die Bestellung und den Einkauf der Lebensmittel zuständig und trug die Verantwortung für die richtige Lagerung der Lebensmittel. Wurden insbesondere die Fässer und Laden nicht richtig befüllt, konnte es leicht zum Verlust großer Mengen von Lebensmitteln kommen. Mitunter wurden für sehr lange Fahrten auch lebende Tiere als Proviant mitgeführt und bei Bedarf vom Smut geschlachtet.
Aufgrund der langen Seezeiten war die Aufgabe des Smuts für die Moral der Seeleute von besonderer Bedeutung.
Der Arbeitsplatz eines Smuts war die Kombüse. Meist eine kleine feuerfeste Ecke im Schiffsrumpf.
Der Smutje war oft jemand, der aufgrund von Alter oder körperlicher Gebrechen (z.B. eines Holzbeines) nicht mehr zu den körperlichen Schwerstarbeiten herangezogen werden konnte.
Ein Segelmacher kümmerte sich um die Reparatur der Segel. Auch nähte er die benötigten Flaggen.
Der Schiffszimmermann war für die Instandhaltung und Reparatur des Schiffes zuständig.
Selten nur zählte ein Schiffsarzt zur Mannschaft. Dieser konnte auch nicht viel machen, außer Wunden nähen und nötigenfalls Gliedmaßen amputieren. Schmerzmittel oder Narkosen gab es damals noch nicht. Die Männer tranken stattdessen Unmengen von Rum. Der Alkohol dämpfte die Schmerzen – wenigstens ein bisschen.
Die Maaten oder Johnnys waren die einfachen Seeleute ohne festen Aufgabenbereich, die zu den jeweils anfallenden Arbeiten eingeteilt wurden.
Der Schiffsjunge, auch „Moses“ genannt: Neue Crewmitglieder mussten die Kapitänskajüte putzen, dem Schiffskoch helfen, und alle möglichen Handlangerdienste leisten. Sie hatten nach guter Bewährung die Aufstiegsmöglichkeit zum Maat.
Die Schiffskatze hatte die wichtige Aufgabe, die Lebensmittel vor großen Verlusten durch Mäuse- und Rattenfraß zu schützen. Auf größeren Schiffen gab es auch eine „Zweite Katze“, die der „Ersten Katze“ unterstellt war und ihre Befehle auszuführen hatte. Die „Erste Katze“ hatte den Anspruch auf die leckersten Mäuse.